Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Heppenheim während der Zeit des Nationalsozialismus

Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden auch in Heppenheim Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Juden und Regimegegner interniert, ausgebeutet und getötet. Das psychiatrische Landeskrankenhaus wurde ab August 1941 in ein Lazarett für Kriegsgefangene umgewandelt, in dem Soldaten aus Frankreich, der Sowjetunion und den USA interniert wurden. Zwischen 1941 und 1945 starben mindestens 385 Kriegsgefangene aufgrund der teils unmenschlichen Zustände und der Zwangsarbeit. Hunderte jüdische, französische, polnische und sowjetische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter mussten im Heppenheimer Tonwerk, aber auch in anderen Betrieben unter härtesten Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Zudem gab es ein KZ-Außenlager in Bahnhofsnähe dessen Häftlinge auch in einer Plantage arbeiten mussten.

Gemeinsam mit dem Initiativkreis „Erinnerungsstätte Zwangsarbeit in Heppenheim“ und anderen forscht der Geschichtsverein zu Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen während der Zeit des Nationalsozialismus. Ergebnisse flossen in die Gedenktafeln am Denkmal für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Erinnerungsstätte Tonwerk ein, die der Geschichtsverein unterstützt hat.

Abb.: Erinnerungsstätte Tonwerk im Neubaugebiet Gunderslache

Veröffentlichungen:

·         Lea Warren Merrill / André Rittersberger / Karl Härter, Die Heppenheimer Heil- und Pflegeanstalt als Kriegsgefangenenlazarett 1944/45: Aus dem Tagebuch von Dr. Lea Warren Merrill, Jr. M.D., in: Die Starkenburg 92 (2015), S. 5-12
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